Ich liebe diese unverhofften Erkenntnismomente. Diese Ah-ja-jetzt-hab-ich’s!-Augenblicke, in denen sich plötzlich alles neu sortiert. In denen du weißt: Das will ich machen. So. Mit diesen Menschen. Für dieses Gefühl. Ein bisschen ist es wie Verlieben – genauso überraschend, genauso funkelnd – und genauso mitreißend. Auf einmal scheint alles ganz klar – und die einzige Frage ist: warum begreife ich das erst jetzt? Ein wundervolles Gefühl und so kostbar, weil es eben nun mal unverhofft und besonders ist. Mir passiert sowas mit Menschen, die ähnlich ticken wie ich: die Lust auf das Leben haben, auf Entwicklung, auf Authentizität. Die auf alles gespannt sind, was da draußen so möglich ist und auf uns wartet – und die statt einem „Ja, aber …“ ein „Let’s go!“ mitbringen.
Manchmal bleibt es dabei, es geschieht weiter gar nichts, außer, dass dieses Lächeln im Herzen bei der Erinnerung an diesen Moment leuchtet. Manchmal entsteht aber auch etwas. So wie letzte Woche. Ich war in München, eigentlich nur kurz für einen Besuch bei der Abendschau da, um mein neues Buch vorzustellen. Eigentlich viel zu spät für meine Verabredung mit Saina und auch eigentlich noch in Gedanken bei dem Gespräch am Abend zuvor und der Heimfahrt, dem Tag und allem, was noch vor mir lag. Tausend „Eigentlichs“, Vergangenes und Zukünftiges und kein bisschen Gegenwart.
Und dann saß ich doch Saina gegenüber in ihren tollen „Sheciety“-Büro (Workspace…?) in der Volkartstraße. Und da war er: dieser Moment. Ein Gedanke, Satz, noch einer, mitten in einem Gespräch, das ganz anders angefangen hat. Eine Idee, die einfach Sinn ergibt. Ein Beitrag zum Magazin mit den Antworten auf die großen und kleinen Fragen, die wir uns alle immer mal stellen: Was mache ich hier? Wer bin ich? Wer will ich sein? Und warum eigentlich?
Ein Ort für alles, was mich, dich, uns bewegt. Für Ehrlichkeit, Werte, Wandel, Tiefe – und das gute Gefühl, nicht allein mit all dem zu sein, was das Leben eben so für uns bereithält. Bei Reset & Shine geht’s nicht um Selbstoptimierung oder Superfood-Listen, nicht um das ewige Streben nach der „besten Version deiner selbst“. Sondern um einen genauen Blick darauf, was fehlt – und genauso darauf, was längst da ist – und die Frage, warum wir das immer wieder aus dem Blick verlieren. Kurzum: Es geht um alles.
Reset & Shine ist deine Einladung, in hektischen Zeiten mal kurz auf Pause zu drücken. Dich zu fragen: Was will und brauche ich eigentlich wirklich? Wie kann ich es finden? Es geht um Gesundheits-, Wellness-, Wachstums-Impulse. Und um all das, was dir Raum und Richtung schenkt. In jeder Ausgabe teile ich Erfahrungen, Gedanken, Aha-Momente und das, was euch und auch mich bewegt, manchmal bremst (manchmal leider, manchmal glücklicherweise) und vor allem, was dich weiterbringt.
Mein Name ist Lucinde Hutzenlaub (ja wirklich, ich heiße so), ich bin vierfache Mutter, mehrfache Bestseller-Autorin (ganz ehrlich, komisch, das zu schreiben, weil es sich so angeberisch anhört. Aber es stimmt nun mal. Allerhöchste Zeit, mal darüber nachzudenken, warum ich/wir so gern unser Licht unter unseren Scheffel stellenJ) Kolumnistin bei der Frauenzeitschrift DONNA, Systemische Coach, Heilpraktikerin mit Leidenschaft für Longevity, Ernährung und Sport, Reisefreak (oh ja, wir werden gemeinsam unterwegs sein!), Freundin, Tochter und am wichtigsten: ein Mensch. Gerade ist mein Buch „Unperfekt … ist genau richtig – wie ich aufbrach, das Leben zu leben, das ich verdiene“) bei Penguin erschienen. Ich freue mich sehr aufs Schreiben – und auf euch, eure Fragen, Gedanken und Ideen. Dafür gibt es – tadaaa – ab jetzt nämlich den Reset & Shine Talk:
Es ist ein Ort für Dinge, die sich nicht googeln lassen. Für Gedanken, die nachts nicht loslassen. Für Zweifel, die sich leise einschleichen, und Sehnsüchte, die sich nicht mehr wegschieben lassen. Du darfst dich zeigen – mit allem, was dich ausmacht: Widersprüche, Wünsche, Wut, Wunder.
Ich antworte dir. Mit Herz, Humor und Klartext. Versprochen.
Lass uns über die Liebe sprechen, über Freundschaft, Körper, Mut, Lust, Scham oder das Loslassen. Über das große Ganze – oder das kleine, das gerade nervt. Über das Leben im Allgemeinen – oder deins im Besonderen.
Schreib mir! Ich freu mich auf dich. Alles Liebe, deine Lucinde
Reset & Shine Talk No 1:
„Liebe Lucinde, mein Name ist Anna, ich bin 38, Grundschullehrerin und Mutter von zwei kleinen Kindern. Ich merke gerade selbst, wie oft ich Ja sage, obwohl ich es gar nicht fühle – bei Kolleginnen, Elternabenden, selbst bei Freundinnen. Ich bin danach oft erschöpft und irgendwie traurig über mich selbst. Aber Nein sagen fühlt sich noch schlimmer an – wie Egoismus. Hast du einen Tipp, wie man das lernen kann? Oder wie man merkt, wann ein Nein okay ist?“
Liebe Anna,
ich fühle dich total! Ich weiß genau, wie sich dieses leise aber beständige Zuviel anfühlt. Es reicht nie für den großen Knall, aber es ist ein dauerhaftes Überbiegen, das immer weiter Kraft aus einem Gefäß zapft, das längst leer ist, stimmts? Was mir geholfen hat, war ein Perspektivwechsel: Ich habe aufgehört, jedes „Nein“ als Ablehnung der anderen zu sehen, sondern manchmal als klare Entscheidung für mich. Ein Ja aus den falschen Gründen spürt man oft körperlich. Wenn ich Ja sage und dabei innerlich zusammenzucke, dann weiß ich – das ist ein Nein, das sich verkleidet hat. People Pleasing at its best. Und immer wieder die Frage: Bin das eigentlich noch ich – oder nur noch Reaktion auf alles um mich herum. Liebe Anna, zunächst möchte ich dir eine Frage stellen. Nämlich: was wäre das Schlimmste, was passieren könnte, wenn du Nein sagst? Es mag sein, dass du dann vielleicht nicht mehr den Preis zur unkompliziertesten und beliebtesten Kollegin gewinnst, aber darum geht es auch nicht. Die Menschen, die dich lieben, werden dich dafür extra respektieren. Werden sich freuen, dass du nicht mehr ausgelaugt dafür sorgst, dass es allen gut geht, sondern sich darüber freuen, dass du gesund und aus einer Fülle heraus dich um diejenigen kümmerst, die wichtig sind. Übrigens: zu diesen Personen gehörst du auch! Du als allererstes! Denn, wenn es dir nicht gutgeht, hast du keine Energie für gar nichts. Richtig? Das kann nicht der Sinn der Sache sein. Also:
Nein sagen ist nicht egoistisch. Du darfst wichtig sein in deinem eigenen Leben. Und du darfst „Ich kann nicht“ sagen, ohne dich zu erklären.
Es ist erwachsen. Klar. Und Selbst-fürsorglich. Gesund also.
Frage dich doch vor Entscheidungen mal ganz bewusst:
- Will ich das wirklich – oder will ich nur gefallen?
- Was kostet es mich? (Zeit/Energie/Fokus)
- Würde ich dasselbe von meiner besten Freundin/meinem Partner/Kinder/Mutter verlangen?
- Was würde sich verändern, wenn ich Nein sage?
- Würde ich es auch machen, wenn niemand danke sagt?
- Was würde bleiben, wenn ich es tue, obwohl ich’s nicht will?
- Kleiner Extra-Tipp: Wenn du zweimal seufzt – ist es ein Nein.
Danke, dass du mir geschrieben hast. ALLES LIEBE und bis zum nächsten Mal! <3
Lucinde
Deine Frage an: team@sheciety.de (Betreff: Reset & Shine)
